Die Liste des gefährdeten Welterbes soll die internationale Gemeinschaft über Bedingungen informieren, die genau die Merkmale (attributes) bedrohen, für die ein Denkmal, eine Stätte oder eine Kultur- oder Naturlandschaft in die Welterbeliste aufgenommen wurde. Diese Informationen sollen dazu beitragen, Korrekturmaßnahmen zu fördern.
Bewaffnete Konflikte und Kriege, Erdbeben und andere Naturkatastrophen, Umweltverschmutzung, Wilderei, unkontrollierte Verstädterung und unkontrollierte touristische Entwicklung stellen die Welterbestätten vor große Probleme. Gefahren können als „ascertained“ festgestellt werden, womit auf bestimmte, nachgewiesene Bedrohungen Bezug genommen wird. Eine Kategorisierung mit „potential“ wird dann angewandt, wenn Bedrohungen auftauchen, die sich negativ auf die Welterbewerte auswirken könnten.
Historisches Zentrum von Wien auf der Liste des gefährdeten Welterbes:
Die österreichische Welterbestätte „Historisches Zentrum von Wien“ ist seit Juni 2017 unter die letztere Kategorie eingeordnet. Der Grund dafür besteht nicht ausschließlich im Bauvorhaben am Heumarkt-Areal, sondern auch in anderen, systemimmanenten Problemen, auf die ICOMOS und die UNESCO permanent seit der Errichtung dieses Welterbes im Jahre 2001 hingewiesen haben. Diese bestehen unter anderem im Fehlen eines innerstaatlich rechtlich bindenden Managementplanes für die Welterbestätte, der Nicht-Übereinstimmung der Welterbezone mit den Schutzzonen der Stadt Wien, der Miss-Interpretation des englischen Terminus „interchange of values“ im Originaldokument durch fälschliche Übersetzungen, die Besorgnis erregenden Entwicklungen beim Dachboden-Ausbau ohne Erhalt der originalen, historischen Dachstuhlkonstruktionen und noch mehr.
Die Liste aller weltweit gefährdeten Welterbestätten finden Sie hier.