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Vortrag: UNESCO Welterbestätte „The Great Spa Towns of Europe“: Die Teilstätte Baden-Baden und ihr Umgang mit dem baulichen Erbe in den historischen Villengebieten“

Lisa Poetschki

Mittwoch, 14 Juni 2023, 19:00

Anatomiesaal

Akademie der bildenden Künste
Schillerplatz 3
1010 Wien

online: https://tuwien.zoom.us/j/99354493132?pwd=ZjFYNklnVVJjZ2E2SDFOMTlIdTJXZz09#success

Meeting ID: 993 5449 3132
Meeting Code: ICOMOS21

©Lisa Poetschki

Die Kurstadt Baden-Baden wurde am 21.07.2021 zusammen mit zehn anderen europäischen Kurstädten unter dem Titel „The Great Spa Towns of Europe“ in die UNESCO-Welterbeliste eingeschrieben. Dazu zählen Bath (Großbritannien), Spa (Belgien), Vichy (Frankreich), Montecatini (Italien), Karlsbad / Franzenbad /Marienbad (Tschechische Republik), Baden-Baden / Bad Ems / Bad Kissingen (Deutschland und Baden bei Wien (Österreich).

Diese elf Städte stellen ein außergewöhnliches Zeugnis des europäischen Kurphänomens dar, dessen Blütezeit in der Zeit von ca. 1700 bis ca. 1930 lag und hunderte von Kurorten hervorbrachte. Die Serie umfasst jene Kurstädte, die zu ihrer Zeit die bekanntesten waren, ein internationales Publikum anzogen und sich besonders dynamisch entwickelten. Auch wenn jede Kurstadt in ihrer individuellen Ausprägung unterschiedlich ist, entwickelten sich doch alle Städte rund um die natürlichen Thermalquellen, die die Katalysatoren für eine spezifische räumliche Stadtentwicklung und eine charakteristische Kurstadtarchitektur hervorbrachte. Alle Einrichtungen sind eingebettet in einen übergeordneten städtebaulichen Zusammenhang mit sorgsam gepflegter Kurlandschaft – einer Umgebung aus Parks, Gärten und Promenaden, Sportanlagen und Wäldern.

Diese Städte sind als klassische „Sehnsuchtsorte“ schon immer einem besonderen Siedlungsdruck unterworfen. Baden-Baden hat schon seit den 1970er Jahren umfangreiche Stadtentwicklungsstrategien entwickelt, um eine geordnete städtebauliche Entwicklung zu gewährleisten. Dennoch gab es seither Entwicklungsphasen, die nicht nur sensibel mit dem historischen Erbe umgegangen sind. In den letzten Jahren kommen mit der Welterbebewerbung neue informelle und formelle Instrumente hinzu, die das Welterbe schützen, pflegen und nachhaltig in die Zukunft entwickeln sollen.

Dipl.-Ing. Lisa Poetschki ist Stadtplanerin und Leiterin der Stabsstelle Welterbe und Stadtgestaltung in Baden-Baden. Seit 2007 ist sie als städtische Koordinatorin in der Stadtverwaltung Baden-Badens für die transnationale serielle Nominierung als UNESCO Weltkulturerbe tätig und mit der Einschreibung der UNESCO-Welterbestätte „The Great Spa Towns of Europe“ am 21.07.2021 auch als Sitemanagerin für die Teilstätte Baden-Baden zuständig. Von 1985 bis 2021 arbeitete Lisa Poetschki in verschiedenen Positionen im Bereich Stadtplanung und Stadtentwicklung, z.B. zeichnete sie verantwortlich für die städtebauliche Entwicklung der Konversionsfläche der französischen Cité, den „Strategischen Entwicklungsplan Baden-Baden 2020“ (2011 / fortgeschrieben 2018), die Erweiterung der Satzung zum Schutz der Gesamtanlage Baden-Baden gem. Denkmalschutzgesetz Baden-Württemberg oder für die Baufibel (Gestaltungsleitfaden für die historischen Villengebiete 2019).