2010 schlossen sich die südosteuropäischen Nationalkomitees von ICOMOS zu einem Netzwerk zusammen, um eine solide Plattform für die wissenschaftliche Zusammenarbeit zum gebauten Kulturerbe der Region sicher zu stellen. Das Netzwerk soll vor allem der jüngeren Generation an ICOMOS-Mitgliedern zur Diskussion regionalspezifischer Probleme dienen und sie durch Erfahrungsaustausch mit älteren Mitgliedern an Lösungsoptionen heranführen. Ein erstes Treffen fand 2010 auf Einladung des ungarischen Nationalkomitees statt. 2011 traf man sich in Slowenien.
Südost-Europa Regionalkonferenz Wien 2013
Bei der im Oktober 2013 abgehaltenen Regionaltagung in Wien stand das gemeinsame gebaute Erbe der Habsburger-Monarchie und die noch aus der k.k. Zeit stammende, moderne Denkmalpflegetheorie im Vordergrund. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf dem Denkmal verträglichen, zeitgenössischen Bauen im Bestand.
Programmfolder SEE-Meeting Wien 2013
Neue ICOMOS-Gruppe im Kosovo
Auf Basis des 2013 einstimmig gefassten Beschlusses zur Gründung einer ICOMOS Gruppe im Kosovo (der völkerrechtliche Status des Kosovo lässt kein Nationalkomitee zu) konnte Jäger-Klein diesen Beschluss bereits 2014 erfolgreich umsetzen. Mittlerweile hat die ICOMOS-Gruppe im Kosovo einen aktuellen Heritage-at-Risk-Report für die Veröffentlichungsperiode 2016-19 zuwege gebracht. Die nun schon ansehnliche Gruppe an Mitgliedern arbeitet derzeit an einer zeitgemäßen, nationalen Vorschlagsliste für UNESCO-Welterbestätten in der Region. Zudem konnte die Gruppe 2019 über einen internationalen ICOMOS Heritage Alert das Gërmia-Kaufhaus, ein höchst anspruchsvolles Beispiel spätmoderner Architektur in Prishtina vor dem Abbruch retten.
Südost-Europa Regionalkonferenz, Kotor 2019
Caroline Jäger-Klein gelang es, in Kooperation mit dem Kulturministerium von Montenegro, für Ende September 2019 eine weitere Regionaltagung zu Stande zu bringen, die in Kotor abgehalten wurde. Diesmal nahmen sowohl der ICOMOS-Präsident Toshiyuki Kono, der ehemalige Vizepräsident Benjamin Mouton und der Europa-Gruppensprecher Grellan Rourke persönlich teil. Das Treffen wurde durch den Kulturminister von Montenegro und den Bürgermeister von Kotor sowie Prinz Nikola Petrovic Njegos, selbst ICOMOS-Mitglied, eröffnet. Die wichtigsten Erkenntnisse in Kürze: in der Region gibt es eklatant zu wenige Expertinnen und Experten für das reiche Kulturerbe. Verbessert werden soll dieser aktuelle Zustand mit einer ICOMOS-Akademie, die in Montenegro ihren Sitz haben wird. Zudem wird ICOMOS als Netzwerk dienen, um unkompliziert und informell Informationen über das gemeinsame Kulturerbe der Region austauschen zu können.
Programmfolder SEE-Meeting Kotor 2019
Die internationale ICOMOS Spitze (von rechts: Rourke, Mouton, Kono) folgt aufmerksam den Ausführungen der noch jungen, regionalen ICOMOS-Experten zum Status des UNESCO-Welterbes in der Bucht von Kotor, 2019 (Foto: Caroline Jäger-Klein)